Tuesday, March 17, 2009

Ein Kirchbesuch einer etwas anderen Art

Am Sonntag wollten Eric und ich mal wieder in die Kirche gehn. Im letzten Jahr waren wir ja in verschiedenen wie z.B. Baptisten-, Luther- und Freikirchen. Mich interessierts halt wie die Leut so drauf sind und wie sie ihre Gottesdienste abhalten. Es sind ja alles Christen und dennoch gibts tausend verschiedene Kirchen weil jeder doch irgendwas anderes glaubt. Zum Teil ganz schoen kompliziert. Dieses Mal wollte ich nicht wieder in ne baptist church gehn sondern hab mir ne andere Kirche hier in Augusta ausgesucht. Als ich Eric sagte zu welcher ich gehn will sagte er nur "oh..these people are funny - you'll see" LOL Ich wusste ja nicht was mich erwartete, also nahm ich brav ne Bibel mit, wie es ja jeder Kirchgaenger hier tut.

Wir fuhren in die State Street wo sich die Unitarian Universalist Community Church befand. Die Kriche gibt es zwar nicht in Deutschland, aber wer sie kennt wird jetzt schmunzeln. Tu ich auch, denn jetzt kenn ich sie ja. LOL Als wir ankamen wurden wir gleich von einigen Leuten begruesst und bekamen ein Namensschild. Als wir uns hinsetzten fielen mir schon ein paar Dinge auf, die ich von anderen Kirchen nicht gewoehnt war. Zum einen kam im Programm kein einziges Mal Gott oder Jesus vor...und ich bemerkte, dass ja garkein Kreuz an der Wand hing. ;-) Und manche Leute sahen etwas hmm naja...merkwuerdig aus..aber es kann ja jeder rumlaufen wie er will. ^^ Puenktlich um 9:15 am trat der minister ans microphone..es war eine Frau. Sie sah so rein garnicht aus wie ein normaler Pastor. Oh well dachte ich mir und lies mich ueberraschen. Je mehr sie redete, desto komischer fuehlte ich mich, ich kann nicht sagen warum. Es wurde eine Hymne gesungen und Eric und ich schauten bloss zu. Als wir uns wieder hinsetzten las die "Ministerin" folgendes vor:

Autobiography in 5 Chapters

I

I walk down the street.
There is a deep hole in the sidewalk
I fall in.
I am lost ... I am helpless.
It isn't my fault.
It takes me forever to find a way out.

II

I walk down the same street.
There is a deep hole in the sidewalk.
I pretend I don't see it.
I fall in again.
I can't believe I am in the same place
but, it isn't my fault.
It still takes a long time to get out.

III

I walk down the same street.
There is a deep hole in the sidewalk.
I see it is there.
I still fall in ... it's a habit.
my eyes are open
I know where I am.
It is my fault.
I get out immediately.

IV

I walk down the same street.
There is a deep hole in the sidewalk.
I walk around it.

V

I walk down another street.

(Soo wahr! Manche Leute sollten sich die Story echt mal zu Herzen nehmen...ich bin die Strasse frueher auch schon runter gegangen.)

Als ich diese Geschichte hoerte dachte ich "Das klingt etwas nach Buddhismus..und kaum hatte ich meinen Gedanken zu Ende gedacht sagte sprach die Ministerin von Buddhismus etc. Auf einmal fuehlte ich mich garnimmer so unwohl, denn nun wusste ich was Sache war. ;-) Nach der Geschichte wurde meditiert. Die Ministerin sagte uns, wir sollten eine gemuetliche, aber aufrechte Sitzposition finden und die Augen schliessen und uns auf unseren Atem konzentrieren. Alle paar Minuten schlug sie sanft einen Gong und sprach ein paar Worte um uns beim Meditieren zu helfen. Nach ca 10-15 Minuten waren wir fertig mit Meditieren und 4 Kirchenmitglieder gingen vor und lasen die "Five Mindfulness Trainings" vor und erzaehlten Erlebnisse aus ihrem Leben dazu. (Es wurde extra betont, dass die Mindfulness Trainings keine Gebote sind, sondern ein guide fuers Leben) Eric und ich waren echt begeistert, weil das alles so wahr ist. Am Ende konnte jeder der wollte noch aufstehn und sich zu den 5 Trainings aeussern und Eric erzaehlte was von seinen Arbeitskollegen. Danach wurde nochmal fuer 5 Minuten meditiert und dann mussten alle aufstehn, Haende halten und dann wurde noch ein Lied gesungen, das sehr toll war. Die Stimmung war echt der Hammer. Nachdem der church service vorbei war sprachen wir noch mit der Ministerin und 2 anderen Frauen und dann gingen wir. Ich fand die 1.5 Stunden echt super toll. Ich will da irgendwann auf jeden Fall wieder hingehn. Was die Ministerin uns erzaehlte machte so viel Sinn. Ich wuerde die Unitarian Universalist Church jedoch nicht als Kirche bezeichnen, denn zu einer Kirche gehoeren fuer mich Gott und Jesus. ;-)

Um auf die etwas "merkwuerdigen" Leute zurueck zu kommen...In der UUC sind alle Leute wilkommen..also auch Aussenseiter die halt "anders" sind. Keiner wird verurteilt nur weil er einen anderen Lebensstil, eine andere Einstellung oder eine andere sexuelle Orientierung hat. Jeder wird respektiert und das fuehlte sich echt gut an, weil keiner versuchte einem ein schlechtes Gewissen einzureden nur weil man nicht in die Gesellschaft passt.

5 comments:

Steffi said...

klingt sehr interessant. ich hab noch nie von dieser kirche gehoert, aber das will ich mir bei gelegenheit auch mal angucken. thanks for writing about it!

Julie said...

hey, bin frueher ab und an von joeys seite hier rueber gesprungen und hab immer mal auf deinen blog geschaut. machst immer so schoene fotos!
die UUs sind etwas verkorkst aber echt klasse, find ich. :-) gehen hier unten auch ab und an mal zu denen, da die ma von meinem mann da ziemlich active ist.
unbekannterweise viele gruesse aus louisiana -
julia:-)

Paula & Skip said...

Hab noch nie davon gehoert, klingt fast zu schoen um wahr zu sein

Julie said...

auf jeden fall schoen, dasste dich bei den UUs wohl gefuehlt hast. dan und ich machen gerade eine pause von "wir suchen uns eine kirche"... sind da in den letzten monaten teilweise bei absoluten psychos im "gottes"dienst gelandet. :-)

Alex said...

Lol wir haben auch schon krasse Sachen erlebt in der Kirche. ^^ Zum Teil sehr unheimlich... Wart Ihr bei den pentecostals? Ich war zwar noch nicht da aber Eric hat mir abenteuerliche Stories von denen erzaehlt. Speaking in tongues find ich ziemlich unheimlich und ich glaub da auch nicht dran. Oh well...jeder soll seinen Glauben leben wie er es fuer richtig haelt..solang man er mir nichts aufzwingen will. ;-)